50 Jahre Posaunenchor der Martin-Luther Kirche Olsberg

//50 Jahre Posaunenchor der Martin-Luther Kirche Olsberg

50 Jahre Posaunenchor der Martin-Luther Kirche Olsberg

Der Posaunenchor der Martin-Luther-Kirche Olsberg wurde am 6. Dezember 1967 von seinem Leiter, Horst Jerzembek, gegründet. Neben dem Chorleiter gehört von Anfang an noch Helmut Wagner (Tuba) dem Chor an.

Zur Chorgründung im Dezember 1967 fanden sich junge Menschen im Alter von 10-24 Jahren zusammen, die allesamt kein Blasinstrument spielen konnten. Das war aber nicht die einzige Schwierigkeit. Woher sollten Instrumente kommen und wie sollten sie finanziert werden? Nach der Vorführung der „glänzenden“ Instrumente durch einen Instrumentenbauer war auch im Presbyterium die Begeisterung geweckt und anschließend wurde die Bezahlung als „irgendwie möglich“ angesehen.

Der „junge Posaunenchor“ führte eine Gemeindesammlung im Auftrag der „Evangelischen Kirchengemeinde Olsberg“ durch. Das eingesammelte Geld reichte aber zur Finanzierung der Instrumente nicht, so dass möglichst schnell im Gottesdienst geblasen werden musste, um der Gemeinde die erfolgreiche Arbeit vorzustellen und über ein „Klangerlebnis“ die Spendenbereitschaft der Gemeinde zu erhöhen.

In absoluter Rekordzeit von 3 Monaten Übungszeit, schaffte es der Chor, zwei Choräle einzustudieren und diese, ohne jegliche Vorkenntnisse auf einem Blasinstrument, am Himmelfahrtstag 1968 im Gottesdienst „erklingen“ zu lassen. Der Chor blies die Choräle: „Nun preiset alle, Gottes Barmherzigkeit“ und „Mein Schöpfer steh mir bei“. Zu diesem Anlass sicherlich die passenden Texte!

Die Spendenbereitschaft kannte fortan keine Grenzen, und die Gemeinde stand hinter „ihrem Posaunenchor“. 12 junge Menschen hatten eine Begeisterung gezeigt, die, Gott sei Dank, dem Chor in fünf Jahrzehnten erhalten blieb.

Der Posaunenchor 1968

Immer mehr junge Leute begeisterten sich für den Chor. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde war es auch keine Schwierigkeit, neue Gelder für Instrumentenkäufe „locker“ zu machen. Die Instrumente waren in der Gründerzeit meistens weit mensuriert, um der ursprünglichen Aufgabe der Posaunenchöre gerecht zu werden, Choralmusik „singend mit Hilfe der Instrumente“ zu interpretieren. Mit der „Auffachlichung“ der Posaunenchöre in den 80er Jahren wurde das Instrumentarium auf engere Mensuren umgestellt, um allen Anforderungen musikalischer Stilrichtungen gerecht zu werden. Hierbei wurden wir wieder tatkräftig vom Presbyterium der Kirchengemeinde unterstützt, so dass wir finanziell gesichert, das Instrumentarium auf Trompeten, Posaunen und Tuba umstellen konnten. D.h., wir haben beim „Instrumentenbau Bethel“ viele gebrauchte Instrumente in Zahlung gegeben und einige neue Instrumente mitgebracht. Besonders gefreut haben wir uns, dass wir auf gleichem Wege im Jahre 1990 zwei Kesselpauken anschaffen konnten, die den Klang der Blasinstrumente vervollständigen. Mit der Entdeckung der romantischen Musik in der Kirche dürfen natürlich auch Hörner nicht fehlen. Wir sind stolz darauf, alle Stilrichtungen der Musik mit unseren Instrumenten klanglich interpretieren zu können. Sehr gefreut haben wir uns über eine Spende der „Freunde des Borbergs“ und der „Ev. Kirchengemeinde Olsberg“, die es uns ermöglichte, 3 Barocktrompeten und 2 Barockposaunen anzuschaffen.

Mit der Wiedervereinigung und dem Mauerfall entstand im Posaunenchor der Wunsch, eine partnerschaftliche Verbindung mit einem Posaunenchor aus den neuen Bundesländern einzugehen. Wir haben uns somit der Städte-Partnerschaft Olsberg/Jöhstadt angeschlossen und sind seither mit dem Posaunenchor der St. Salvator-Gemeinde Jöhstadt freundschaftlich verbunden. Weiterhin ist unser Posaunenchor mit den Bläsern aus Bielefeld-Stieghorst befreundet.

Im Jahr der Kirchenmusik in der Luther-Dekade 2012, reifte im Posaunenchor der Gedanke, sich einmal für die vielfältige Unterstützung durch die Kirchengemeinde in 50 Jahren Bläserarbeit zu bedanken: zum Luther-Jubiläum 2017, was auch das Jahr des 50-jährigen Bestehens unseres Posaunenchores ist, haben wir deshalb mit der Stiftung eines Luther-Fensters für die Martin-Luther-Kirche in Olsberg ein großes Projekt gestartet. Die hierzu notwendige Zusammenarbeit mit dem Presbyterium war schnell gefunden.

Seit 2012 flossen alle Konzerteinnahmen des Posaunenchores in Höhe von 3.500 € in dieses Projekt; die Sparkasse Hochsauerland hat dem Posaunenchor hierfür 3.000 € gespendet und die Kirchengemeinde Brilon hat im Rahmen eines vom Posaunenchor durchgeführten Händel-Konzertes die Einnahmen großzügig auf 650 € aufgestockt. Weiterhin hat der Arbeitskreis Bergbau im Olsberger Heimatbund die Sammelgelder beim Blasen des Posaunenchores bei der Barbara-Feier im Stollen gespendet und viele, viele Einzelspender haben sich an dem Projekt beteiligt. Der veranschlagte Betrag von 12.000 € wurde im Jahr 2017 erreicht:

Das Fenster wird im Rahmen eines Festgottesdienstes am 31.10.2017 um 14.30 Uhr feierlich anlässlich des Luther-Festes eingeweiht.

Mittelpunkt unserer bläserischen Arbeit ist bis heute die Musik in der Kirche. Neben vielen durchgeführten Konzerten ist das „Weihnachtsliedersingen“ sehr beliebt, das seit über 25 Jahren in der Martin-Luther-Kirche Olsberg und seit sechs Jahren in Maria Magdalena Gevelinghausen angeboten wird. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es in 50 jähriger Tätigkeit auch Auftritte gibt, die sich als absolute Höhepunkte in der Erinnerung festgesetzt haben. Ein solcher Höhepunkt war unser bläserisches Mitwirken an 2 Tagen beim Fest zum 150. Gründungsjahr der „Schwestern der christlichen Liebe“ in Paderborn.

 

 

Bei den zahlreichen bläserischen Verpflichtungen, die bei der ökumenischen Ausrichtung des Chores auch viele Auftritte in katholischen Kirchen beinhalten, kommt natürlich auch das Vergnügen nicht zu kurz. In der „Freizeit“ wird ein Bläserstammtisch angeboten, in den Wintermonaten werden die Mitglieder u.a. zum Eisstockschießen eingeladen. Probenwochenenden und eine jährlich durchgeführte Fahrt runden das Programm ab. Es ist selbstverständlich, dass in alle Aktivitäten die Familienangehörigen mit einbezogen werden.
Eine Fahrt nach Wittenberg an die Wirkungsstätte Martin Luthers bleibt auch hier vom Erlebniswert in besonderer Erinnerung. Außergewöhnlich schön war eine nächtliche Stadtführung mit der historischen Stadtwache und ein Abend mit „Martin Luther“ alias Kirchenmeister Naumann. Ein ganz besonderes Erlebnis war ein kleines Bläserkonzert des Posaunenchores unter dem Cranach Altar in der Stadtkirche, der Wirkungsstätte Luthers und die musikalische Begleitung des Gottesdienstes. Unvergessen wird uns die Aussage eines Teilnehmers einer amerikanischen Reisegruppe bleiben: „Allein für diese Musik hat sich die Reise über den großen Teich gelohnt!

 

 

Seit dem Jahr 2016 wird das Erlernen eines Blasinstruments in einem Jungbläserchor (so nennen wir Anfänger von 6-60 Jahren) angeboten.

Heute hören dem Posaunenchor 16 Bläserinnen und Bläser aller Altersgruppen an, die sich regelmäßig freitags um 19.30 Uhr in den Gemeinderäumen in der Ev. Kirche in Olsberg treffen.

Bergkloster Bestwig

Das Jubiläum wird am 1. Advent, dem 3.Dezember 2017 um 16.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Olsberg im Rahmen des traditionellen Weihnachtsliedersingens gefeiert. Diese Veranstaltung, die uns wie keine andere seit über 25 Jahren am Herzen liegt und auf Erinnerungen aufgebaut ist, ist für uns der passende Rahmen. Wir können jetzt schon versprechen, dass die Besucher im Rahmen  dieses Weihnachtsliedersingens etwas „ganz Besonderes“ erwartet.

Es wäre schön, wenn Sie mit uns dieses Jubiläum feiern!

 

By | 2020-09-28T18:36:33+02:00 Oktober 22nd, 2017|News|0 Comments

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